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Samstag, 28. Dezember 2013

Zoë Beck - Brixton Hill - Rezension


 Mehr Infos beim Heyne Verlag

Eigentlich lese ich ja keine Krimis. Auch keine Thriller. 


Eigentlich wollte ich in Brixton Hill auch nur kurz reinlesen, weil ich neugierig auf Zoë Becks Schreibstil war.


Bereits nach wenigen Sätzen war klar, dass es diesmal anders laufen wird. Die Geschichte entwickelt bereits auf der ersten Seite einen Sog, der das ganze Buch lang andauert. Dieser Sog wird durch den Rhythmus der Erzählung noch verstärkt. Jeder Satz und jedes Kapitel hat die genau richtige Länge und wie bei einem Musikstück fügt sich eines in das andere ein.

Was mich an den meisten Krimis stört, ist, dass der Autor Mord und Totschlag einsetzt, um Spannung zu erzeugen. Muss das sein, Menschen zur Unterhaltung anderer umzubringen - wenn auch nur literarisch? Für mich sollte ein guter Autor Spannung auch ohne Gewalt erzeugen können. Wenn ihm das gelungen ist, kann er sich in Ruhe überlegen, wieviel Brutalität seine Geschichte braucht und was er damit ausdrücken möchte.

So wie in "Brixton Hill". Hier passieren zwar auch Morde, die relativ unblutig geschildert werden. Die Spannung entsteht jedoch vor allen Dingen aus den Charakteren und ihrem Weltbild. Es sind starke, aber nicht unbedingt sympathische Charaktere, die sich in ihrer eigenen Welt verrannt haben. Aber selbst London ist zu klein für so viele unterschiedliche Welten, der ShowDown ist unausweichlich.

Dieser Thriller ist keine Fluchtlektüre. Er führt den Leser mitten hinein in die Welt. Die Heldin denkt daran, die Ortserkennung auf Facebook zu deaktivieren, vergisst aber, dass sie über ihr Handy sowieso geortet werden kann. So ist die Welt - immer eine Stufe komplexer, als erwartet. Genau so ist auch dieser Thriller.

Großartig!

Infos zum Buch:

Zoë Beck
Brixton Hill
Thriller
Heyne Taschenbuch Verlag
ISBN: 978-3-453-41042-8

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